Wieder mal ein kleines Update

Nachdem ich seit einer gefühlten Ewigkeit keinen Eintrag geschrieben habe wird es höchste Zeit für ein Update.

Ich lebe noch und mir geht es gut. Die letzten 3 Wochen waren Sommerferien in Ecuador, was bedeutet dass das Projekt in dem ich arbeite geschlossen war. Deswegen wurden wir für andere Arbeiten eingespannt. Wir mussten am Vormittag durch die Innenstadt gehen und nach arbeitenden Kindern Ausschau halten und notieren wie alt sie ca. sind, was für eine Arbeit sie verrichten und wo sie das tun. Am Nachmittag sind wir dann auf den Markt gefahren wo mein Projekt ist um uns mit den Kindern und den Familien zu unterhalten und nachzufragen wie es ihnen so geht. Aus diesem Grund waren meine letzten 3 Wochen etwas abwechslungsreicher als der normale Arbeitsalltag.

Kurz vor den Ferien hatten die Kinder unserer Projekte Firmung und Erstkommunion. Unserer Organisation wurde die neue Kathedrale in Cuenca zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt. Die Messe wurde von einem der Padres mit dem wir zusammen in der Comunidad wohnen, zelebriert.

Was mich an dem Ganzen sehr erstaunt hat war, dass alle Anwesenden außerordentlich gut gekleidet waren und man den teilnehmenden Familien nicht ansah, dass sie eigentlich ziemlich arm sind.

Nach der Messe wurde ich zu einem „Kind“ ( sie ist 17 Jahre alt) nach Hause eingeladen um mit Ihrer Familie zu feiern. Begleitet wurde ich von meiner Mitvolontärin, die außerdem die Firmpatin des Mädchens war, und ihrer Familie.
Nach einer etwas längeren Suche nach dem Haus in dem die Familie wohnt, wurden wir schließlich herzlichst von allen Angehörigen begrüßt. Das Fest fand etwas abseits der Straße in einem Hof statt, der von mehreren Holzhütten umgeben war, in denen die Familie wohnt. Der Hof war mit Plastikplanen überspannt, damit, falls es regnen sollte, nicht alle nass wurden. Serviert wurde eine Hühnersuppe und anschließend Meerschweinchen mit Reis und Salat. Die Familie schlachtete zu diesem Zweck 30 Meerschweinchen aus eigener Zucht.

Das Fest kostete die Familie ein Vermögen, weshalb das Mädchen mit ihrer Firmung 2 Jahre auf ihre jüngere Schwester warten musste, da so ein Fest für die Familie nicht alle 2 Jahre leistbar ist.
Es wurde die ganze Nacht getanzt und getrunken, bis man uns schlussendlich widerwillig um halb 2 morgens gehen ließ, da das Fest bis 6 Uhr Morgens andauerte.
Ich hatte sehr viel Spaß und bin sehr froh ein richtiges Ecuadorianisches Fest miterlebt zu haben, da solche Feste wie gesagt eher selten vorkommen.

Abschließend schicke ich allen schöne Grüße aus Ecuador und noch eine Entschuldigung dass der Eintrag so lange auf sich warten ließ.

 

Der Link zu den restlichen Fotos:  https://benniecuador.wordpress.com/2013/09/12/firmung/